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Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 390 (Expl. A, 20.03.2017)
1 | Zur Alternanz der Formen ḫarnammar und ḫarnamma vgl. zuletzt Rieken E. 1999a, 369 mit Lit. |
2 | Hier ist der einzige Beleg von aiš- „Mund“ als genus commune. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Schreiberfehler. |
4 | Zu Vs. I 37-38 vgl. KUB 44.64 Vs. II 7-12 (CTH 461) mit Parallele/Duplikat KBo 42.99 r. Kol. 1'-2' und KUB 51.18 Vs. 16'-17' (CTH 470). Vgl. dazu Groddek D. 2004g, 27-28. Vgl. evtl. auch KBo 11.13 Rs. 3'-6'; KUB 44.61 Vs. 11-13. |
9 | In KBo 3.8 (A2) besteht eine Lücke von ca. 3 Zeilen. Kein Zeichen ist im Interkolumnium erhalten. |
12 | Ende der Vs. I in Exemplar A. |
16 | Hier ist es wahrscheinlich, dass der Text korrupt ist. Anscheinend fehlt ein Verb in kolon 84. Die Übersetzung in Kronasser H. 1963a, 151 „dann ißt er sie 2 mal (und) 3 mal“ zieht nicht in Rechnung, dass das Vorkommen von zwei „nu“ in Vs. II 10 auch zwei getrennte Sätze annimmt. |
18 | Dieser Passus ist sehr schwierig zu interpretieren. Während einerseits HED L, 85 und HEG III, 387 nam-mu-uš für namm(a)-uš lesen, hegt CHD L-N, 391b einige Zweifel und legt die Hypothese, dass nam?-mu-uš „is a noun in the acc. pl., either a syll. writing of a hapax legomenon or an error for something like NAM.ERÍM-uš (= lingaus) 'oaths' “, dar. Leider ist auch das Duplikat KBo 22.128 Vs. II nicht völlig verständlich. Deshalb ist es schwierig, eine endgültige Entscheidung zu treffen. Das Verb likzi „er (beschwört)“ scheint keinen Sinn in diesem Kontext zu ergeben, weil das enklitische Pronomen -uš (= die Eingeweide) als Objekt hätte. Die Übersetzung in HED L, 85 „she adjures them [viz. ineffective dietary measures, applying magic]“ bleibt schwach. Man sollt evtl. wieder (vgl. kolon 84 mit entsprechender Anmerkung) in Betracht ziehen, dass der Text korrupt ist. Vgl. die Betrachtungen in Kronasser H. 1961a, 110 mit Anm. 4. Es ist klar, dass eine Bedeutung „loslassen, loswerden“ oder evtl. „nicht anrühren, stehen lassen“ besser in diesen Kontext passt. Man könnte aber ein weiteres lik- neben li(n)k- „beschwören“ annehmen, das bisher nirgends bestätigt ist. |
21 | Hier setzt Bo 49 ein. |
22 | Die Lesung ša-ku-wa-a-ru pa-i-nu-uš-ša-an in Kronasser H. 1961a, 150 (so auch in Neu E. 1968a, 146 und CHD Š, 56b-57a) ist durch Fotokollation (BoFN01705) auszuschließen. Die zwei teilweise beschädigten Zeichen in dem Berührungspunkt zwischen VAT 13013 (KUB 7.1) und Bo 49 (KBo 3.8) sind wahrscheinlich nicht als RU bzw. PA zu lesen. Außerdem gibt es im Gegensatz zur Kopie von KBo 3.8 Raum zwischen I und NU, deshalb scheint es, dass -i die Endung der Verbalform šakuwā-x-x ist, während nu- den Anfang des folgenden Satzes bildet. Die alternative Lesung ša-ku-wa-a-ru pa-i nu-uš-ša-an (vgl. dazu Kronasser H. 1962a, 111 nach einem Vorschlag von H. G. Güterbock; so auch in Westbrook R. - Woodard R.D. 1990a, 652, die einige Zweifel erheben) ist ebenso unwahrscheinlich und vom grammatikalischen Standpunkt aus sehr problematisch (was ist pa-i? Und wie ist seine Beziehung zu šakuwāru?). Im Wesentlichen sollte es sich um ein Verb in der 3. Prs. Sg. handeln, dessen vollständige Form und Bedeutung unklar bleiben. Subjekt des Verbs ist die Zelebrantin (Wattitti) und Objekt das Kind. |
24 | Hier bricht VAT 13013 ab. |
26 | Diese Lesung geht aus dem Vergleich mit dem Duplikat Bo 4010 (Vs. II) 6' hervor. HW2 Ḫ, 278a, 780a liest (es bezieht sich auf die kola 131-132): nu=kan UZU ḫuit<ti>yaw[a]š [ḫušši]⌈li⌉ya ḫarizzi “vergräbt sie das Fleisch ,des Her[bei]ziehens’ in der Grube“. Vgl. auch CHD P, 236b (mit Kronasser H. 1961a, 150 und HED III, 336): UZUḫuitya- 'a fleshy part'. |
27 | HW2 Ḫ, 780a (mit Kronasser H. 1961a, 150; vgl. aber Kronasser H. 1962a, 111) liest: ḫu-u-uš-ši-li-ya=wa-x[ X ]-a? para=pat danzi. CHD P, 237a: „ḫuššiliya=war=[at maḫḫan … -y]a(?) parā pad!-da-a-an-zi“. |
28 | Der Text ist an dieser Stelle wahrscheinlich korrupt. Die Emendierung von ku-it-ga in ku-it-ta ist unsicher, sie ist aber nötig, da eine Form kuitga (ein Adverb?) nicht existiert. Das darauf folgende naššipa könnte eventuell aus vier Morphemen bestehen: nu + aš (3. Prs. Pl. Akk.) + ši + (a)pa. Diese morphemische Kette hat vier weitere Belege: KUB 24.8+ Vs. I 35' (CTH 360.1.A), KUB 33.21(+) Rs. III 19' (CTH 326.A), KUB 33.31, 3' (CTH 327.1.C) und Bo 4991, 7' (CTH 209?). |
30 | Subjekt dieser 1. Prs. Pl. könnten die Söhne des Sonnengottes sein (vgl. Vs. II ).31'. |
31 | Vgl. Haas V. 2010a, 180: [na-at DMa-li-ya … ]. |
33 | Hier ist wahrscheinlich ein weiteres kurzes kolon mit den Wörtern der Botschaft an Kamrušepa hinzuzufügen. Eine ähnliche Folge von direkten Reden kommt in KUB 7.1 Rs. III 9-11 vor. |
34 | Haas V. 2010a, 180: 1-E]N-ma. |
35 | Da am Ende von Vs. II 27' eine 2. Prs. Pl. Imp. vermutlich zu ergänzen ist, könnte es sich um eine periphrastische Konstruktion handeln. Deshalb kann auch am Ende von Vs. II 28' ein Imp. 2. Prs. Pl. ergänzt werden (vgl. das folgende kolon). |
36 | Ergänzung nach dem Vergleich mit KUB 7.1 Rs. III 10. Vgl. auch Kronasser H. 1962a, 112. |
37 | Vgl. Kronasser H. 1961a, 155 und HEG II, 691. Anders HW2 Ḫ, 419a: ammu]k=wa=šmaš (29) MUNUSḫa-ša-wa-an peḫute[ḫḫi]. Auch Haas V. 2010a, 180 ergänzt eine 1. Prs. Sg. |
40 | Kronasser H. 1961a, 155 liest versehentlich EME-ŠU. |
41 | Lesung des Zeichens AḪ nach Fotokollation. Möglich wäre auch eine Form des Imperativs (-a[ḫ-du]). |
42 | Für die Ergänzung vgl. Rs. III 24. |
43 | HW2 Ḫ, 697b emendiert šumanza<n>. Dasselbe gilt für partiyanza in dem folgenden kolon. Die Emendierung ist aber nicht nötig, weil šumanza (und auch partiyanza) als Koll. Nom.-Akk. Pl. (vgl. Oettinger 2003a, 132) zu interpretieren ist. |
44 | Zu dieser Form vgl. Hoffner H.A. – Melchert C. 2008a, 103 Anm. 118. |
46 | Die Ergänzung [ḫulaleš]ni in HEG II, 794 ist zu breit für die Lücke. |
47 | Nach der Fotokollation sind Spuren von (mindestens) zwei Winkelhaken sichtbar, was das Ende von UZU ist. Deshalb scheint die Lücke für eine Ergänzung [na-aš] zu klein. |
48 | Hier bricht KBo 3.8 Rs. III ab. |
49 | Lesung dieser Zeile nach Fotokollation. |
50 | Lesung nach Fotokollation. |
54 | Zu bemerken ist die Änderung der Konstruktion des Verbs ḫuikdu: mit Dat. Sg. =šši im kolon 225, mit Doppelakkusativ ab kolon 226. |
55 | Oettinger 2004a, 351 liest UZUSA „Darm“. |
58 | Diese Graphie von šer + an ist nur noch in dem mh. Festritualfragment KBo 9.140 Rs. III 12 (CTH 616.2) belegt. |
63 | Die letzten acht Zeichen dieser Zeile wurden in der Autographie von KUB 7.1 nicht kopiert. |
64 | Weniger wahrscheinlich ist die Lesung ITU GE6-aš „Schwarzmond“ nach Kronasser H. 1962a, 112. Die Genitivform ITU-mi-aš an Stelle von ITU-aš ist nur in KUB 7.1 Rs. III, IV 6' und in dem dieses Ritual enthaltenden Tafelkatalog KUB 30.49 + KUB 30.50 ++ (CTH 277.2) Rs. IV 14' belegt. Da die hethitische Lesung von ITU arma- ist – ein Substantiv im a-Stamm, für das keine Alternanz -a/-i bekannt ist –, ist die Genitivform ITU-mi-aš ein wenig problematisch. Jedoch zeigt das Vorkommen von ITU-aš in dem Tafelkatalog KUB 30.48 (Duplikat zu KUB 30.49++), dass auch die Form ITU-mi-aš als richtig zu betrachten ist. |
65 | Lesung nach Fotokollation. Kronasser H. 1961a, 163: .nu I-N]A É lu-ut-ti-ya. |
66 | Möglich wäre eine Ergänzung [nu-uš-š]a-an. Die Übersetzung lautet: „(Es gibt) ein Soldatenbrot und ein kleines, dickes Brot“. |